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  Inzucht-Linienzucht
 

Inzucht

 

verwerflich oder sinnvoll?

In der Forschung wird seit Jahren massivste Inzucht betrieben und allein das Wort "Inzucht" hat in unserer Gesellschaft einen negativen Beigeschmack, aber wieso ist das so? Ist Inzucht wirklich so negativ wie immer angenommen wird? Ich werde aus aktuellem Anlass nun mal ein paar Fakten und meinen Standpunkt zu dem Ganzen erläutern.

In der Forschung gilt ein Inzuchtstamm frühestens dann als einer, wenn mindestens 20 Generationen Bruder/Schwester Verpaarungen in Folge durchgeführt wurden. Vorher ist es kein Inzuchtstamm. Die meisten Stämme weisen aber inzwischen 100te Generationen höchste Inzucht auf (nicht nur bei Ratten auch bei anderen Tieren, die größten Inzuchtstämme gibt es bei Hausmäusen). Was man dabei erkennen kann ist, dass genetisch nichts passiert, das heißt es treten nicht wie immer angenommen wird durch zuviel Inzucht Schäden an der Genstruktur auf. Das einzige was  passieren kann ist, dass Krankheiten auftreten die erblich bedingt sind. Diese Krankheiten werden aber nicht durch Inzucht verursacht, sondern stecken schon vorher in den Tieren. Dadurch, dass zwei Träger dieser Krankheit miteinander verpaart werden, zeigen dann einige der Nachkommen Symptome dieser Krankheit. Die Wahrscheinlichkeit zwei Träger einer Krankheit zu erwischen ist nämlich deutlich größer wenn diese Tiere nahe miteinander verwandt sind (die DNA ist dann ziemlich ähnlich) als bei zwei blutsfremden Tieren.

 

Was bedeutet das?

Genau, es bedeutet, dass die Krankheit solange versteckt gehalten und überall weiter verbreitet werden würde, wenn die Tiere die sie tragen immer nur mit Tieren verpaart werden, die sie nicht tragen. Verpaart man aber zwischendurch mal Wurfgeschwister oder Eltern mit ihren Kindern ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dann beide Elternteile tragen um einiges größer und die Krankheit kann "entlarvt" und die entsprechenden Konsequenzen daraus gezogen werden.

 

Was bedeutet das für die Zucht?

Aufgrund der Tatsache, dass es bei Kleintieren, also auch bei Ratten im Grunde gar keine blutsfremden Tiere gibt, weil alle aus einigen wenigen Gründertieren entstanden sind, kann man erstmal davon ausgehen, dass alle mehr oder weniger weit entfernt miteinander verwandt sind. Das heißt, die Inzuchtbasis ist sowieso vorhanden. Man kann also nicht davon sprechen, dass zwei Tiere "garantiert inzuchtfrei" sind, denn das tritt kaum zu, selbst wenn der Stammbaum 20 Generationen umfasst und nirgends gleiche Tiere drin stehen, irgendwo sind sie doch verwandt. Dazu kommt, dass der Großteil unserer heutigen Farbratten aus Laboren stammen wo in hohem Maß Inzucht betrieben wurde, das heißt, auch von dieser Seite steckt eine Inzuchtvergangenheit in den Tieren.

Ich persönlich bin Inzucht nicht von vornherein abgeneigt. Vorraussetzung ist allerdings, dass man sie gezielt und mit entsprechendem Genetikwissen anwendet, andernfalls macht sie keinen Sinn. Hin und wieder Inzuchtverpaarungen durchzuführen kann nützlich sein, um erbliche Krankheiten oder negative Erscheinungsformen (Qualzuchten) wie Manx, Fuzz, Dwarf, usw. aufzudecken. Ist das Vorhandensein solch eines Gens erst bekannt, kann man Träger dieses Gens aus der Zucht ausschließen und verdächtige Tiere wiederum darauf testen oder auch gleich ausschließen (evt. wird eine Linie auch komplett von der Weiterzucht ausgeschlossen). Nur so gelingt es, Linien sicher frei von solchen Genen zu halten. Werden immer nur "blutsfremde" Tiere eingekreuzt bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie dieses Gen tragen und es somit entdeckt werden kann deutlich geringer ist, verteilt sich das Gen immer weiter ohne, dass wir wissen, dass es existiert und irgendwann ist der Punkt erreicht, wo fast jedes Tier es trägt und diese Krankheit oder Erscheinungsform unkontrolliert überall auftritt. Genau das gilt es zu verhindern und dafür ist eine kontrollierte, sinnvoll eingesetzte Inzucht sehr hilfreich bzw. unumgänglich.

Dieser Text stammt von Bubu`s Rattery und wurde mit Ausdrücklicher Genehmigung Kopiert!

Ich habe diesen Text übernommen da ich der gleichen Auffasung bin, Inzucht bzw eine vernünftige linienzucht  Beinhaltet auch von Zeit zu Zeit Rückverpaarungen um gewisse Krankheiten oder Unerwünschte Zuchtformen aufzudecken!Auch ist sie nützlich um unerwünschte äussere Einflüsse zb durch das neu Einkreutzen eines Tieres mit Fremdblut schnellstmöglich aufzudecken.

 
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